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Liebe Eltern,

Ihr ungeborenes Kind leidet an einer lebensbedrohlichen Krankheit oder Behinderung?
Ihr Baby ist im Mutterleib bzw. während oder kurz nach der Geburt gestorben?
Sie wünschen sich Unterstützung sowie Informationen über Ihre Rechte und Möglichkeiten?

Bitte schauen Sie sich hier in Ruhe um und nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Herzliche Grüße

Birgit Ritter und Cordula Harberding
im Namen aller Schmetterlinge


Möglicher Hintergrund

Dass Geburt und Tod auch heute noch, trotz aller Fortschritte in der Medizin, nah beieinander liegen können, ist werdenden Eltern meist nicht bewusst. Betroffene verschweigen ihre Erlebnisse häufig und auch in den Medien erfährt man nur selten etwas darüber. Viele betroffene Eltern berichten uns, dass Ihnen kein einziger weiterer Fall in Ihrem Umfeld bekannt ist.
In Wirklichkeit gehen Statistiken davon aus, dass in Deutschland pro Jahr ca. 4000 erkannte Schwangerschaften unglücklich enden. In der Generation unserer Eltern und Großeltern war dies sogar noch viel häufiger der Fall. Dennoch scheint es ein Tabu zu sein.
Wenn dann das Unvorstellbare eintritt, fühlen sich viele betroffene Eltern mit ihrer Trauer und ihren Sorgen sehr allein.

Häufig entwickeln Eltern schon im frühen Stadium der Schwangerschaft eine enge Bindung zu ihrem Ungeborenen. Und mit seinem Tod tragen die Eltern nicht nur ihr Kind sondern auch einen Teil ihrer Träume und Zukunftsvorstellungen zu Grabe. Wie sollen Sie Worte finden für diesen großen Verlust?
Wie sollen Außenstehende ihren Schmerz nachempfinden können, wo von der Schwangerschaft doch vielleicht 'noch kaum etwas zu sehen war'?

Hinzu kommen in vielen Fällen weitere Fragen, Ängste und Sorgen.
Was ist nur mit uns los, dass uns das vermeintlich 'Einfachste und Natürllichste' nicht gelang: ein gesundes Kind zur Welt zu bringen?
Werden wir je wieder den Mut und die Kraft für eine neue Schwangerschaft aufbringen können? Kann sich das Geschehene wiederholen?
Haben wir uns in der Schwangerschaft nicht richtig verhalten - tragen wir Schuld am Tod des Kindes? Gibt es genetische Ursachen?
Und schließlich fragen sich viele Eltern: Wie sagen wir den Geschwisterkindern, dass ihre Schwester/ ihr Bruder still geboren wurde?

Trotz all dieser möglichen Gedanken und Sorgen müssen die Eltern schon kurz nach der stillen Geburt wichtige Entscheidungen treffen: Soll eine Obduktion gemacht werden? Möchten wir das Kind anschauen? Wo wird das Kind bestattet?

Vielfach ist das medizinische, psychosoziale und seelsorgerische Personal der Klinik ein erster Ansprechpartner.
Zusätzlich bzw. für die Zeit nach der Entlassung aus der Klinik bieten wir Ihnen hier Informationen sowie kostenlose Begleitung durch erfahrene Fachkräfte an.


Das Kind anschauen

Jeder Mensch verarbeitet erschütternde Erlebnisse anders. Jeder trauert anders. Hier gibt es kein 'richtig oder falsch'.

Viele Eltern verspüren nach einer stillen Geburt ganz selbstverständlich den Wunsch, ihr Kind anzuschauen oder zu berühren. Eine solche Sinneserfahrung erleichtert es manchen Menschen, den Tod zu 'begreifen' und zu akzeptieren. Dies kann ein wichtiger Schritt auf dem Trauerweg sein.
Wenn Sie den Wunsch äußern, Ihr Kind nach der stillen Geburt anzuschauen, wird das Pflegepersonal Sie darin unterstützen. Die Pflegenden können Sie auch darauf vorbereiten, wie Ihr Schmetterlingskind aussieht. Ist es in einem frühen Stadium der Schwangerschaft still geboren worden, wird es sehr klein und seine Hautfarbe vielleicht ungewöhnlich sein. Oder es zeigt andere Auffälligkeiten.

Manchmal befinden sich Eltern nach einer stillen Geburt in einer Art Schockzustand, in der Sie es sich zunächst nicht vorstellen können, ihr Kind anzuschauen. Nach Stunden oder vielleicht erst nach Tagen kann sich dies aber ändern. Bitte wenden Sie sich in einem solchen Fall an das Pflegepersonal und klären Sie, ob die Möglichkeit besteht, das Versäumte nachzuholen.


Namenseintrag beim Standesamt

Das Gesetz zur Änderung personenstandsrechtlicher Vorschriften (Personenstandsrechtsänderungsgesetz – PStRÄndG) wurde am 31. Januar 2013 einstimmig im Deutschen Bundestag beschlossen.
Das bundesweit geltende Gesetz gibt nun auch Eltern von Kindern, die mit einem Gewicht von unter 500 Gramm tot geboren wurden, die Möglichkeit, die Geburt beim Standesamt dauerhaft dokumentieren zu lassen und ihrem Kind damit offiziell eine Existenz zu geben. Bisher war eine solche Beurkundung nicht möglich.
Das Gesetz sieht auch eine rückwirkende Eintragung vor, vorausgesetzte, die stille Geburt kann anhand von geeigneten Dokumenten nachgewisen werden.


Bestattungsmöglichkeiten

Sie haben das Recht, Ihr tot- oder fehlgeborenes Kind zu bestatten.

Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Schwangerschaftswoche Ihr Kind geboren wurde oder wie schwer es bei der Geburt war. Gleiches gilt für Kinder, die infolge eines (medizinisch indizierten) Schwangerschaftsabbruchs still geboren wurden.

Die Klinik ist verpflichtet, Sie über Ihr Bestattungsrecht zu informieren und Ihre Wünsche bezüglich der Bestattung schriftlich zu erfassen.

Möchten Sie für die Bestattung Ihres Kindes nicht selbst Sorge tragen, ist das Krankenhaus verpflichtet, eine Bestattung in würdiger Form als anonyme Sammelbestattung durchzuführen. Die Kosten für diese anonyme Sammelbestattung trägt die Klinik.
Die Sammelbestattungen durch die Kliniken erfolgen auf speziellen 'Schmetterlings-Grabfelden'. Für Kliniken im Rhein-Kreis Neuss sind dies die Grabgelder auf den Friedhöfen in Neuss, Dormagen und Grevenbroich. (Hier finden Sie den Lageplan des Grabfelds auf dem Hauptfriedhof Neuss)
Ob sie bei der Sammelbestattung oder einer eventuell angebotenen Trauerfeier anwesend sein können, erfahren Sie in der Klinik z.B. von Pflegenden oder den Klinikseelsorgern.

Möchten Sie für die Bestattung Ihres Kindes selbst Sorge tragen, wenden Sie sich bitte an einen Bestatter Ihres Vertrauens.
Eine solche Einzelbestattung erfolgt auf Ihre Kosten.
Anonyme Einzelbestattungen sind im Rhein Kreis-Neuss nur möglich auf den Schmetterlings-Grabfeldern in Neuss, Dormagen, Kaarst und Jüchen.
Separate Kinderreihengräber gibt es dagegen auf jedem Friedhof.
Eventuell besteht auch die Möglichkeit, Ihr Kind in einem bereits bestehenden Familiengrab zu bestatten.
Näheres zu diesen Bestattungsmöglichkeiten erfahren Sie von Ihrem Bestatter.


Wie spreche ich mit den Geschwistern?

Es ist natürlich, dass Eltern ihre Kinder vor bedrückenden Erlebnissen bewahren möchten. Trotzdem möchten wir Sie ermutigen, die Geschwisterkinder in die Geschehnisse nach der stillen Geburt mit einzubeziehen.

Viele Menschen glauben immer noch, dass es für Kinder gut ist, wenn sie ihre eigene Trauer und Sorgen vor den Kindern verborgen halten. Kinder spüren dies jedoch intuitiv und es kann Kinder sehr verwirren, wenn sie ihre Empfindungen nicht richtig einordnen können. Selbstzweifel und Angst können die Folgen sein sowie die Sorge, dass sie selbst vielleicht Schuld an der 'schlechten Stimmung' der Eltern oder gar am Tod des Babys sind.

Dagegen kann es eine sehr verbindende und emotional stärkende Erfahrung für Kinder sein, wenn sie sich mit einbezogen fühlen.
Vor allem, wenn Ihr Baby in einem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft gestorben ist, kann es auch für die Geschwisterkinder hilfreich sein, das Schmetterlingskind anzuschauen. Denn was für Erwachsene gilt, gilt für Kinder um so mehr: sie begreifen mit allen Sinnen.
Vielleicht bestärken Sie die Geschwister, ein Bild für das Schmetterlingskind zu malen oder ihm ein Spielzeug in den Sarg zu legen?
Es spricht in der Regel nichts dagegen, wenn auch jüngere Kinder das Baby anschauen und mit zur Beerdigung gehen. Wenn Sie sich nicht in der Lage sehen, bei der Beerdigung auf die Geschwisterkinder zu achten, könnten Angehörige oder Freunde Sie hierbei vielleicht entlasten.

Wenn Sie unsicher sind, was für Ihre Kinder gut und richtig ist, vertrauen Sie bitte auf Ihre eigene Erfahrung und Intuition. Niemand kennt Ihre Kinder so gut wie Sie selbst. Sollten Sie weitere Fragen haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Gern berichten wir Ihnen von den Erfahrungen anderer betroffener Eltern.


Einzel- und Paargespräche

Im kostenlosen Einzel- oder Paargespräch können Sie ganz offen und auch über sehr belastende Details sprechen - anders als dies vielfach in Gesprächen mit Familienangehörigen oder Freunden möglich ist.

Unsere Fachkräfte hören Ihnen zu, bieten Ihnen eine Schulter zum Anlehnen und lassen Sie teilhaben an den Erfahrungen anderer betroffener Eltern.

Unsere Mitabeiterinnen verfügen über langjährige Erfahrung in der Trauerbegleitung:
Elke Swalve
(Dipl. Psychologin, Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeutin)
Elke Swalve

Klaudia Schneider-Schell
(Dipl.Soz.Päd., Hebamme, Fam.therap.(DGSF), Psychotherap.(HPG))
Klaudia Schneider-Schell


Trauergruppen in Neuss

Unsere Trauergruppen bieten Ihnen Gelegenheit, andere Familien in ähnlicher Situation kennen zu lernen.
Diese gemeinsamen Stunden können kleine Inseln der Hoffnung im Meer der Trauer sein.

Trauergruppe für Eltern von Schmetterlingskindern in Neuss
In dieser Gruppe treffen sich Eltern, die ihr Kind durch eine Fehl- oder Totgeburt oder kurz nach der Geburt verloren haben.

Gruppenleitung
:
Elke Swalve
(Dipl.Psychologin, Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeutin)
Elke Swalve

Ort:
im Gruppenraum der Initiative Schmetterling, in der ersten Etage der 'Parkresidenz', Glehner Weg 41, Neuss
Wegbeschreibung zu unserem Gruppenraum in Neuss

Termine:

jeweils onnerstags 15.01., 12.02., 12.03., 16.04., 07.05., 11.06., 13.08., 17.09., 22.10, 26.11., 17.12.2015

Uhrzeit:
jeweils von 19:30 - ca. 21:30 Uhr

Kosten:

kostenlos, da finanziert aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen

Anmeldung:
unter 0700-35103510 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Trauergruppe für Eltern von Schmetterlingskindern in Mönchengladbach

In dieser Gruppe treffen sich Eltern, die ihr Kind durch eine Fehl- oder Totgeburt oder kurz nach der Geburt verloren haben.

Leitung:
Klaudia Schneider-Schell
(Dipl.Soz.Päd., Hebamme, Fam.therap.(DGSF), Psychotherap.(HPG))
Klaudia Schneider-Schell

Termine:
jeweils am letzten Mittwoch jeden Monats

Uhrzeit:
von 19:30 - 21:30 Uhr

Ort:
in den Räumen des DPWV (Deutscher Parität. Wohlfahrtsverband), Friedhofstrasse 39, 41236 Mönchengladbach

Kosten:
kostenlos, da finanziert aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen

Wir bitten um Anmeldung unter 0700-35103510 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Gesprächskreis für trauernde Väter in Neuss

In dieser Gruppe treffen sich Väter, die um ein Kind trauern, unabhängig von dessen Alter und der Todesursache.

Leitung:

Chrsitoph Dörpinghaus
(Klinik- und Notfallseelsorger)
Christoph Dörpinghaus

Termine:
auf Anfrage

Uhrzeit:
20.00 Uhr

Ort:
im Gruppenraum der Initiative Schmetterling, in der ersten Etage der 'Parkresidenz', Glehner Weg 41, Neuss
Wegbeschreibung zu unserem Gruppenraum in Neuss

Kosten:
kostenlos, da finanziert aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen

Wir bitten um Anmeldung unter 0700-35103510 (AB) oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Weitere Infos finden Sie hier


Trauerseminar 'Mein Sternenkind'

In Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf e.V.
laden wir betroffene Eltern zu diesem Seminar ein.

Nähere Infos hier

Termin:
24.10.2015

Seminarleitung:
Elke Swalve
(Dipl.Psychologin, Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeutin)


Gedenkgottesdienst

Wortgottesdienst im Gedenken an verstorbene Kinder

Termin:

13.12.2015 (Weltgedenktag für verstorbene Kinder)

Uhrzeit:
um 17:00 Uhr

Ort:
Kath. Kirche St. Josef, Erfwerkstr./An St.Josef 1, 41515 Grevenbroich

Mit anschließendem Beisammensein bei Kaffee/Tee/Kakao/Gebäck
Wir freuen uns, diesen Gedenkgottesdienst wieder in Kooperation mit der Seelsorge des Kreiskrankenhauses Grevenbroich sowie mit dem Kreisdekanat des Rhein Kreises Neuss zu veranstalten.
Anmeldung nicht notwendig. Hier gehts zum Flyer.


Infomaterial der Initiative Schmetterling Neuss e.V. zum Download

Flyer mit unseren Trauerbegleitungsangeboten 

Flyer Vätertrauergruppe

Flyer mit allen unseren Angeboten in Kurzform

Wegbeschreibung zu unserem Gruppenraum in Neuss


Links
für Eltern, die um ein Baby trauern

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